Humboldt Adventure - Start

HaJo und Beate

30 Oct 2023

Reisebericht zur Ecuador/Galappagos-Reise von HaJo und Beate Meyers aus Morscheid/Trier

Lieber Herr Gonzalez, Sie und Ihr Team haben uns einen Traum ermöglicht und erfüllt. Wir haben nicht geglaubt, dass wir überhaupt fähig sind eine solche Reise zu machen, besonders in Bezug auf die Gehbehinderung von HaJo.

Vielen Dank dafür!

1. - 2. Tag

Unser Flug ging von Luxemburg über Amsterdam direkt nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Wir wurden von Anfang bis Ende betreut von den Assistent-Services der einzelnen Airports.

Ecuador

In Quito angekommen wurden wir von Pacifico, unserem ersten Gastgeber, erwartet und fuhren mit ihm nach Otavalo. Zum Abholen hat sich Pacifico extra ein großes Auto geliehen, damit wir auch den Rollstuhl mitnehmen konnten. In Otavalo wurden wir durch ihn und seine Frau Elena sehr herzlich empfangen. Die Unterkunft war einfach, familiär und sehr schön. Die Familie ist ein Teil der indigenen Association "Jatary". Unsere Gastgeber zeigten uns wie alte Traditionen aufrecht erhalten und gepflegt werden.

Elena Elena HaJo y Pacifico Pacifico

Die Familie zeigte uns Ihrem Garten, der viele medizinische Pflanzen enthält und Tiere, die alle mit Namen gerufen und geachtet werden.

HaJo, Pacifico, Elena y Beate

So lernten wir auch die Ente Lukas kennen, die mit ihrer Partnerin Unmengen an Eiern legte.

Dos Patos Canasta con huevos

Von hier aus besuchten wir mit unserem Guide Nelson den Kondorpark in der Nähe von Otavalo. Wir konnten einige Greifvogelarten kennenlernen.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des Palulahua Kraters. Hier sind wir noch vor dem Markt hingefahren, weil sonst Wolken von der Küste her in den Krater ziehen und ihn bedecken. Wir hatten Glück und konnten die Häuser der Menschen sehen, die auf dem Kraterboden des erloschenen Vulkans leben und auf einer Fläche von ca. 3400 ha Landwirtschaft betreiben. Gleichzeitig verfolgten wir wie rasend schnell der Nebel den Krater füllte.

Nelson erzählte uns während dessen über Land und Leute und wie es kommt, dass die Menschen ohne Angst im und um den Vulkan leben.

Im Anschluss hatten wir uns einen guten Kaffee im "Cafe Etnia" in Otavalo verdient und haben "Humita" gegessen, eine traditionelle Speise aus Mais aus den Anden. So gestärkt besuchten wir direkt gegenüber des Cafes den Mercado del Poncho, einen tollen, farbenfrohen Markt in Otavalo.

Die Unterkunft, aber auch der Park und der Markt sind relativ barrierefrei.

3. Tag

Nach einer weiteren Übernachtung bei der indigenen Familie, haben Pacifico und Elena uns nach einem tollen Frühstück mit einem traditionellen Ritual herzlichst verabschiedet.

Beate y Pacifico HaJo y Pacifico Beate y Elena HaJo, Beate y Pacifico

Dann sind wir weiter gefahren zum Cuicocha Kratersee, der am Fuß des Cotacachi Vulkans liegt.

Weiter geht es nach San Antonio de Pinchincha, Nähe Quito, zur Mitad del Mundo, der Mitte der Welt. Ein besonderes Erlebnis ist es dort auf dem berühmten Äquatormonument zu stehen unter der riesigen Weltkugel. 1736 bestimmte hier Charles Marie de la Condamine die genaue Position des Äquators. Ein, wie wir finden, besonderer Ort. Wir hatten zusammen mit Nelson viel Spaß. Die Anlage drumherum ist modern, barrierefrei und nett gestaltet, z.B. mit Skulpturen von Kolibris.

HaJo HaJo y Beate

Bevor es nach Pampallacta ging, machte Nelson mit uns eine Rundfahrt durch Quito. Die Stadt hat schöne alte Gebäude, Kirchen und Strassenzüge. Wir denken aber, sie ist weniger rollstuhlgeeignet.

Wir haben es allerdings auch nicht ausprobiert, die Stadt war uns zu groß und zu laut.

Bevor wir weiterfahren, löst Nelson noch ein Versprechen ein. Er zeigt uns ein Restaurant in dem wir Meerschweinchen (gui) probieren konnten, ein beliebtes Gericht, besonders in der indigenen Bevölkerung. Es hat gut geschmeckt!

Señor con un cuy asado Plato tipico (Cuy Asado) HaJo y un Plato tipico (Cuy Asado)

Eine tolle Sicht auf die Stadt hat man vom El Panecillo.

Vista a la ciudad desde El Panecillo

Nun führt uns unsere Reise vorbei an Blumenständen und Gewächshäusern voller Rosen, über abenteuerliche Straßen zum Cotopaxi. Nelson hat uns im Allradfahrzeug hier hinauf gebracht. Es war abenteuerlich, aber Nelson ist toll gefahren. Wir sahen kleine Dörfer, idyllisch gelegen inmitten von Äckern, Feldern und einer tollen Vegetation.

Am Ende sind wir dann in unserem, man muß es wirklich sagen, Luxushotel angekommen. Es ist im kolonialen Stil erbaut. Aus unserem Zimmer hatten wir einen Panoramablick auf den 5897m hohen schneebedeckten aktiven Vulkan Cotopaxi und den danebenliegenden Ruminahui mit einer Höhe von 4712 m und den dunklen Sicholagua mit einer Höhe von 4893 m. Das Essen war sehr lecker und regional typisch. Auch dieses Hotel war komplett barrierefrei. Der Cotopaxi zeigte sich am nächsten Morgen beim Erwachen von seiner besten Seite, keine Wolke, nur die Dunstwolke die der Cotopaxi selbst ausstößt. Er ist der höchste, noch aktive Vulkan der Erde, zuletzt ausgebrochen im Jahre 2022.

Volcan Cotopaxi Cerro en la via principal

4. Tag

Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir mit Nelson in den Cotapaxi-Nationalpark und zum See Limpiopungo. Auch dieser ist bequem mit dem Rollstuhl zu erreichen. Hier konnten wir Pflanzen und Vogelwelt und unseren ersten Kolibri bestaunen. Hier herrscht eine wundervolle Ruhe. Um den Cotopaxi herum kann man in einer unwirklichen Landschaft sehen, wie er bei den letzten Ausbrüchen riesige Felsbrocken ausspuckte und wie die Lava sich durch die Landschaft bewegte. Hier wurden wir zusätzlich durch einen Guide des Nationalparks begleitet.

Nun geht es weiter, teilweise über die Panamerikana, über den 4064m hohen Pampallacta-Pass ins Dorf Pampallacta inmitten von Nebelwäldern, bekannt für seine Thermalquellen.

Papallacta Termas de Papallacta

Wir haben uns entschlossen die Thermen des Hotels (innen und außen) zu nutzen, statt in die öffentlichen Thermen zu fahren. Hier war es wunderbar still und wir konnten so richtig relaxen und die wunderbaren Eindrücke revuepassieren lassen. Auch hier waren wir sehr gut betreut von netten sehr zuvorkommenden und immer hilfsbereiten Menschen.

Das Zimmer war barrierefrei, außer der Wanne im Bad, und die Thermen, einschließlich der Duschen gut zu erreichen. Durch den offenen Kamin war es im Zimmer schön warm.

5-7.Tag

Seniora Cäcilia und Senior Juan aus der Huasquilla-Lodge holen uns am Morgen ab zu unserem Abenteuer Regenwald.

Unterwegs lud uns Seniora Cäcilia zu einem leckeren Eis in idyllischer Kulisse ein.

Angekommen in der Huasquilla-Lodge, werden wir zunächst mit einem leckeren Lunch empfangen, bevor wir unseren Bungalow beziehen. Der war toll, ruhig , groß, barrierefrei, mitten in der Natur.... besser geht es nicht.

Danke, dass Sie Herr Gonzalez einen Umweg gemacht haben und uns in der Huasquilla-Lodge besucht haben. Es war ein gutes Gefühl, dass Sie im Hintergrund immer zur Verfügung standen.

Andres, Beate y HaJo

Nun lernen wir noch unseren Guide Miguel kennen, der uns die nächsten Tage begleitet. Er besucht mit uns eine indigene Gemeinde. Kurzerhand wurde der Rollstuhl auf den Pickup geladen und los gings. Hier haben wir unseren ersten wilden Papagei gesehen. Die Frauen der Gemeinde haben uns die Begrüßungszeremonie und die Chicha-Zubereitung näher gebracht, auch ein Tanz folgte noch. Die Frauen haben zudem sehr schönen handgefertigen Schmuck angeboten.

Personas nativas de la comunidad Chica nativa de la comunidad

Den Abend vebrachten wir in der Bar der Lodge und konnten den Regenwaldgeräuschen lauschen - Traumhaft!

Am nächten Tag ging es dann auf zur Regenwaldwanderung. HaJo wurde im Offroadrollstuhl von zwei Assistenten durch den Dschungel gefahren. Miguel erzählt uns von Flora und Fauna, geologischen Beschaffenheiten, Heilpflanzen, etc., es war sehr informativ. Die "3 Jungs" zeigten uns wie man Fischreusen baut, Schmuck aus Palmblättern flechtet oder wie man wie Tarzan an Lianen schwingt. Wir haben viel gelacht und hatten sehr viel Spass!

HaJo en la selva HaJo en la selva Guia en la selva Mariposa Beate y el guia Orquidea HaJo sentado frente a una cascada pequeña HaJo en la selva

Gegen Abend zeigte uns Miguel die Verarbeitung von Kakaobohnen zu Schokolade, es war köstlich!

HaJo escogiendo semillas de Cacao HaJo moliendo semillas de Cacao HaJo oliendo semillas de Cacao HaJo moliendo semillas de Cacao

Wir waren beeindruckt wie gut das Alles mit Rollstuhl zu bewältigen war und wie toll wir diesbezüglich betreut waren. Danke!

Am nächsten Tag brachte Seniora Cäcilia uns wieder nach Quito. Unsere Unterkunft "Las Hortensias" lag nahe dem Flughafen. Elisabeth, unsere Gastgeberin, sorgte auch für unser leibliches Wohl. Das ZImmer, wie auch die Gemeinschaftsräume waren barrierfrei (außer der Dusche).

HaJo

Hier konnten wir noch einmal auftanken für das nächste Abenteuer Galapagos.

Auch hier wurden wir mit einem Pickup zum Flughafen gebracht mit dem Rollstuhl auf der Ladefläsche. Wir überlegen uns selbst einen anzuschaffen ;-) . Die Tochter des Hauses hat uns zum Flughafen begleitet, so dass auch hier alles problemlos verlief.

8. Tag

Unser Flug mit Latam-Airlines geht von Quito über Guayaquil nach Galapagos.

Auf der Insel Baltra angekommen, wurden wir von den ersten Land-Leguanen begrüßt. Auch Claudia, unser Guide für die nächsten Tage, war direkt zur Stelle. Dann ging es mit dem Bus zur Fähre und dann zur Insel Santa Cruz. Die Bootsfahrt (wir hatten schon Bedenken) war, dank unserer Helfer, problemlos.

Auf dem Weg nach Puerto Ayora lernten wir, dank der Erklärungen von Claudia, alle Klimazonen von Galapagos kennen, von der Küstenzone bis ins Hochland mit den unterschiedlichsten Vegetationen. Unterwegs besuchten wir den Einsturzkrater Los Gemelos, der direkt an der Straße liegt und auch zu Fuß oder mit Rollstuhl gut zu erreichen ist. Beeindruckend ist hier die üppige Vegetation.

Der nächste Stopp ist die El Chato Ranch. Die erste Schildkröte begrüßt uns bereits auf der Straße. Hier leben die Schildkröten weil sie es mögen, weil die Umgebung natürlich ist. Sie haben die freie Entscheidung, ob sie bleiben oder gehen.

Tortuga Galapagos comiendo Tortuga Galapagos comiendo HaJo viendo una tortuga Galapagos

Man kann sich hier relativ gut mit dem Rollstuhl bewegen.

Dann beziehen wir unser Zimmer im "Hotel Deja vu". Das Zimmer ist barrierefrei und behindertengerecht. Zum Frühstücksraum muss man leider einige Stufen gehen. Wir denken aber das Frühstück würde auch anderswo serviert werden, wenn wir gefragt hätten. Das Personal ist auch hier wieder sehr hilfsbereit.

9. Tag

Heute fahren wir mit dem Schnellboot zur Isla Isabela. Hier müssen wir zunächst in ein Taxiboot einsteigen, um dann später in das Schnellboot zu gelangen. Wir hatten immer Hilfe und auch der Rollstuhl wurde immer mittransportiert. Es verlief Alles sehr gut.

Auf Isabela besuchten wir zunächst eine Schildkröten-Aufzuchtstation, die mit viel Erfolg Schildkröten wieder in den Gebieten auswildert, in denen sie vom Aussterben bedroht sind.

Claudia führt uns dann in ein nettes kleines Restaurant, in dem wir lecker gegessen haben und in dem es einen tollen Kaffee gab, was sonst wo eher zu wünschen übrig ließ. Sowieso wurde meißt Tee angeboten, der allerdings auch sehr gut schmeckte.

Ein besonderes schönes Erlebnis war der Besuch der Playa del Amor mit den Lavaechsen, interessante, harmlose Tiere, die den Anschein machten aus einer anderen Welt zu entstammen. Die Wege zum Strand sind relativ gut mit dem Rollstuhl befahrbar.

HaJo HaJo HaJo HaJo HaJo

Bestaunen konnten wir neben den Echsen auch Krebse, Pelikane, Kakteen, Mangroven, einfach schön. Wir konnten die Stille genießen und dem Meeresrauschen lauschen.

bild

Der wohl legendäre Sonnenuntergang auf der Isla Isabela hat sich uns nicht geboten, aber dafür haben wir ein schönes Restaurant am Strand gefunden.

Das Hotel Laguna in Puerto Villamil ist ebenfalls barrierefrei und das Personal sehr aufmerksam. Das Früstück wurde uns extra draußen serviert, weil der Frühstücksraum im oberen Stockwerk ohne Aufzug lag.

Direkt gegenüber des Hotels befindet sich eine Lagune mit Flamingos.

HaJo HaJo HaJo HaJo

10. Tag

Zunächst besuchen wir noch eine künstiche Lagune, in der sich Flamingos aufhalten. Dann geht es zum Schnorcheln in eine Lagune, es ist unser erstes Mal und was wir jetzt wissen, nicht unser letztes Mal.

Es war ein tolles Erlebnis mit bunten Fischen, Seehunden und Schildkröten zu schwimmen.

Mittags geht es dann wieder zurück nach Santa Cruz mit dem schönen Städtchen Ayora. Das Zentrum ist vom Hotel aus gut zu Fuß und mit Rollstuhl zu erreichen.

11. Tag

Heute fahren wir 3 Inseln zum Schnorcheln an, Pincon, Floriana und Santa Fe. Es war ein ganz besonderes Erlebnis. Wir haben Riffhaie, Schildkröten, Tintenfische, Korallen und tolle bunte Fische gesehen. Es war beeindruckend.

HaJo HaJo HaJo

Der Guide und das Schiffspersonal standen uns immer hilfreich zur Seite.

12. Tag

Die Charles Darwin Station, fußläufig vom Hotel aus zu erreichen, ist das letzte große Highlight unserer Reise. Ein Guide der Station führt uns und erklärt sehr informativ alles Wissenswerte. Einiges hatte uns aber bereits zuvor Claudia erzählt. Sie hat uns Galapagos in einer tollen Art und Weise näher gebracht.

Die Charles Darwin Station macht eine tolle Arbeit. Man kann den Mitarbeitern nur danken.

HaJo HaJo HaJo HaJo

Nachdem wir dem Lonley George noch einen Besuch abgestattet haben, machten wir zusammen mit Claudia einen Spaziergang durch Puerto Ayora. Sehr interessant war hier der Garten der Künstlerin Christine Gallardo mit sehr schönen Mosaiken und die Lagune mit ihrer unendlichen Stille. Aber auch der Hafen mit den Pelikanen und der Fischmarkt sind sehenswert.

Puerto Ayora kann man sehr gut mit Rollstuhl besuchen.

13. Tag

Heute sagen wir Galapagos adios und fliegen zurück nach Quito. Nach einer weiteren Übernachtung im Los Hortensias fliegen wir zurück nach Hause. Diesmal über Bogota, Cartagena, Amsterdam nach Luxembourg.

Hierzu müssen wir allerdings ganz klar sagen, hier wäre ein Direktflug zu bevorzugen. Das ist allerdings alles, was wir an der gesamten Reise ändern würden!

Unser Fazit

Ecuador und Galapagos - ein Traum ist wahr geworden!

Wir haben uns so wohl gefühlt!

Wir haben soviele nette Menschen kennengelernt!

Wir hatten wundervolle Erlebnisse!

Wir haben tolle Eindrücke, beibende Eindrücke mitgenommen!

DANKE an Sie Herr Gonzales und Ihr Team

DANKE an alle Gastgeber und Guides

HaJo und Beate